«Papillon ist im Raum Bern eine Marke»
Bruno Sooder, Bereichsleiter Bewirtschaftung bei der FAMBAU Genossenschaft, ist neuer Geschäftsführer der Papillon Verwaltungs AG. Im Interview äussert er sich zu den Unterscheidungsmerkmalen und zur bisherigen Entwicklung dieses grossen Wohnobjekts, schildert die Herausforderungen und seine Aufgaben, Ziele und nächsten Schritte. Ein Anliegen ist ihm die gemeinsame Einhaltung der Ordnung im wachsenden Quartier.
Was gefällt Ihnen besonders am Quartier Papillon in Köniz?
Bruno Sooder: Die gleichzeitige Nähe zur Stadt Bern und die ländliche Lage – damit erhalten die Bewohnenden das Beste aus beiden Welten. Bereits jetzt, wo das Quartier noch am Entstehen ist, stellen wir fest, dass sich deswegen sehr viele Familien hier ansiedeln. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Kita(s) und Schule, die sich innerhalb des Quartiers befinden, was vor allem bei letzterem in anderen Wohnquartieren nicht üblich ist.
Als Bereichsleiter Bewirtschaftung betreuen Sie bei der FAMBAU Genossenschaft 3500 Wohnungen. Wie beurteilen Sie das Quartier Papillon im Vergleich zu anderen grossen Wohnquartieren in der Region Bern?
Das Papillon hebt sich durch seine Vielfalt von anderen Quartieren ab – durch verschiedene Wohnungsgrössen (mit 1.5 bis 5.5 Zimmern) und Raumgestaltungen bzw. Baustile der einzelnen Baufelder sowie durch breite Angebote wie StWE, Miet- und gemeinnützige Wohnungen.
Aussergewöhnlich an diesem Überbauungs-Konzept ist auch, dass das Quartier nicht nur nach einer Fauna-Art benannt ist, sondern die Schmetterlings-Namen in den einzelnen Baufeldern auch konsequent übernommen werden. Das macht das Quartier Papillon im Raum Bern, wenn nicht sogar in der Schweiz, zu einer Marke.
Ausserdem wird die nachhaltige Wärmeerzeugung im Quartier von jedem Baufeld über ein eigenes System selbst realisiert. (In der Regel werden Wohnsiedelungen über eine zentrale Anlage beheizt, die von einer Dachorganisation für das gesamte Quartier verwaltet wird.)
Bald die Hälfte der Baufelder sind bezogen: Wie beurteilen Sie die bisherige Entwicklung?
Die Entwicklung bewerte ich als sehr positiv, da auf den bezogenen Baufeldern – wie mit der Realisierung der Kita und Schule vor Ort – bereits verschiedene Projekte umgesetzt werden konnten, die ein Quartier beleben und den Gemeinschaftsgeist fördern.
Unter Beizung einer Sozialplanerin konnten im Baufeld Eisvogel bereits einige soziale Aktivitäten aufgegleist werden. So wurden dort ein Gemeinschaftspavillon gebaut und eine Interessengemeinschaft gebildet, an deren Unternehmungen viele Mieter auch aktiv teilnehmen.
Und was erwarten Sie diesbezüglich für die Zukunft?
Das Wirkungsfeld einer Sozialplanerin lässt sich auf das ganze Papillon ausdehnen, und die IG Eisvogel könnte ein Teil des künftigen Quartiervereins werden, auf dessen Angebot alle Bewohnende zugreifen. Das geplante Gemeinschaftszentrum ist ein weiterer wichtiger Schritt für das Zusammenwachsen des Quartiers und zur Förderung der Community.
Wo liegen für Sie die Herausforderungen und sehen Sie Optimierungspotenzial?
Als Herausforderung sehe ich die Einhaltung der Ordnung im wachsenden Quartier. Diese gilt es mit den verschiedenen Parteien wie den Eigentümern, Mietern, Dienstleistern, Behörden der Gemeinde und Pächtern zu koordinieren. In der jetzigen Entwicklungsphase haben wir noch viel Gestaltungsfreiraum und die Chance, Massnahmen einzuleiten und zu begleiten.
Können Sie bitte Beispiele nennen?
Ein Beispiel ist der geordnete Erstbezug neuer Wohnungen in den Baufeldern (wie rückblickend im Monarch und 2025 im Feuerfalter) und die Abfallentsorgung über die Unterflurcontainer. Beides muss sorgfältig und frühzeitig geplant und mit allen Involvierten wie der Gemeinde und den Eigentümern abgestimmt werden.
Welches sind die Aufgaben der Papillon Verwaltungs AG bzw. was liegt in Ihrer Verantwortung als ihr Geschäftsführer?
Wir sind für die Bewirtschaftung der gemeinsamen Anlagen zuständig. Als Bindeglied zwischen den Eigentümern der einzelnen Baufelder zum einen und zwischen den Behörden und Quartier-Dienstleistern zum anderen agieren und vermitteln wir, stossen baufeldübergreifende Projekte an und begleiten diese.
Was fällt als nächstes an?
Die Koordination der Umgebungspflege (speziell zwischen den einzelnen Baufeldern) sowie Organisation und Inbetriebnahme verschiedener Infrastruktur-Wartungsarbeiten wie der von den Baufeldern geführten Entwässerungsanlagen.
Welche Ziele setzen Sie sich?
Das Quartier Papillon soll auch nach Abschluss aller Baufelder weiterhin als eine attraktive und gefragte Siedlung wahrgenommen werden. Hierfür ist eine Dachorganisation sehr wichtig. Dazu gehören die bereits umgesetzten Marketing-Massnahmen wie Ausbau und Pflege der Website, die regelmässige Veröffentlichung dieses Newsletters, Öffentlichkeitsarbeit und ganz wichtig die geplante Signaletik für die Verstärkung der Orientierung und Identifikation im und mit dem Quartier (vgl. Bericht).
Welchen Beitrag möchten Sie zur weiteren Entwicklung leisten?
Ich möchte meine Erfahrungen aus anderen Grossüberbauungen oder -quartieren (wie z.B. Holenacker, Gäbelbach, Bethlehemacker und Tscharnengut) in dieses Projekt mit einbringen. Auch als Vertreter der Eigentümerschaft des Baufelds Eisvogel lebe und verbreite ich gerne diesen Spirit für die weitere Entwicklung im gesamten Papillon.