Reges Vereinsleben im Quartier

Von der Krabbelgruppe über den Basketball-Club bis zum Austausch unter Frauen – aus der IG Eisvogel bilden sich immer mehr Interessensgruppen und Netzwerke für Jung und Alt. Ihre Leiterin, Sabrina Calzolaro, und Romina Scheidegger Hubler, ein engagiertes Mitglied, erzählen von den Aktivitäten der wachsenden Community im Papillon.

Montags spielen Männer aus dem Quartier in der Sporthalle der Schule Ried Basketball. Am Dienstag joggt die Laufgruppe durch den Könizbergwald. Alle drei Wochen entspannen sich Bewohnende im Pavillon des «Eisvogels» beim Yoga; im selben Rhythmus treffen sich dort Frauen für eine kurze Familienauszeit. «Und Nillo gehört zu den Mitinitianten einer Krabbelgruppe, die wir vor kurzen in einen Muki-/Vaki-Träff umgewandelt haben», sagt IG-Mitglied Romina Scheidegger Hubler (Foto rechts). Sie zeigt dabei lachend auf ihr Kleinkind.

«Diese Gruppen bilden sich rund um die IG und sind meist privat initiiert, aber von uns organisiert», erklärt sie. Die 2020 inmitten des Pandemie-Ausbruchs gegründete Interessensgemeinschaft ist mit sechs Mitgliedern zwar noch ausbaufähig, aber nicht minder aktiv.

Die regelmässig durchgeführten Veranstaltungen richten sich an Klein und Gross: vom Baselnachmittag und Schachturnier über den Nachbarschaftstag bis zur IG-Mitgliederversammlung – auch diese mit anschliessendem Grillplausch (siehe Fotos). Und jede Jahreszeit bietet per se Gelegenheit für Anlässe wie Ostern, Weihnachten und Halloween im Herbst.
Und natürlich stärkt Fussball den Gemeinschaftsgeist. «Letztes Jahr haben viele Bewohnende die EM via Public Viewing verfolgt. Schnell kommen da mal 30 bis 50 Personen zusammen», so IG-Leiterin Sabrina Calzolaro. Zum Quartiersfest letzten Herbst waren es sogar 150 Besucher. Beim diesjährigen Event sei mit noch mehr Teilnehmenden zu rechnen.

Verwaltung hat Spielplatz aufgestockt

  

Weiter vertritt die IG Eisvogel die Interessen der Bewohnenden im Quartier. Begleitet von Olivia Kaufmann, die Ansprechperson nach innen und aussen ist (wie z.B. gegenüber dem Ortsverein Niederwangen). So hat die Sozialplanerin ein Schreiben der IG an die beiden Bauherren mit der Bitte übermittelt, den einzig mit einem Sandkasten versehenen Spielplatz um eine Rutschbahn und ein Klettergerüst aufzustocken. Diese kamen unserem Wunsch prompt nach», erzählt Sabrina Calzolaro (Foto oben links). Die FAMBAU Genossenschaft Bern stellt auch zusammen mit der Pensionskasse der Gemeinde Köniz den Pavillon kostenlos zur Verfügung.

Pavillon ist wie zweites Wohnzimmer

Als Veranstaltungsort und Treffpunkt spielt der Pavillon eine sozial bedeutende Rolle: «Er ist wie ein zweites Wohnzimmer», betonen beide Frauen. Für Familien mit Kindern, für Paare und Singles ist es so einfacher, im Quartier Anschluss zu finden. Und das wirkt sich positiv aus: «Bei uns haben die Menschen stets ein Lächeln im Gesicht und grüssen einander. Neulich hat sich ein auswärtiger Besucher über den offenen Umgang und die freundliche Kommunikation in unserem Quartier gewundert», schmunzelt Scheidegger Hubler.

Die Community hier wächst – auch immer mehr zusammen. Die eigene WhatsApp-Gruppe umfasst bereits 45 Mitglieder und «Eisvogel»-Bewohnende. Via Chat informiert die IG über Anlässe und Aktivitäten, kommuniziert auf der Website und hängt Flyer in den Hauseingängen auf.

Viel Zeit und Herzblut reinstecken

Die beiden berufstätigen Mütter sind ehrenamtlich und mit viel Herzblut pro Woche rund ein bis zwei Stunden im Einsatz. U.a. gilt es, Termine zu koordinieren, Raumreservationen und Ausschreibungen vorzunehmen, die Infrastruktur sowie Material (für Bastelsachen etc.) bereitzustellen, Ess- und Putzsachen zu organisieren und rechtliche Punkte zu klären, etwa ob eine Bewilligung einzuholen ist. Sie werden dabei von allen Mitgliedern und in technischen Dingen von zwei Männern aus der IG unterstützt und arbeiten eng mit dem «hilfsbereiten» Hauswart zusammen.

Dieses Vereins-Modell liesse sich auf das ganze Quartier ausweiten. Sabrina Calzolaro und Romina Scheidegger Hubler wünschen sich, dass jedes dazukommende Baufeld seine eigene IG hat.

Fotos: Reto Andrioli

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