Vom Bauernweiler zum Quartierzentrum
Der denkmalgeschützte Weiler Ried ist das Herz der Siedlung. Hier soll ab 2023 das Zentrum für das Quartier Papillon mit vielfältigen Angeboten entstehen. U.a. sind Lebensmittelläden, Gastronomie, Wohnungen und ein Gemeinschaftsraum geplant. Ziel der Gemeinde und Bauträger ist, Historisches mit Neuem zu verbinden und identitätsstiftend in die ländliche Umgebung einzubetten. Am 28. November haben die Könizer Stimmberechtigten entsprechenden Änderungen in der Überbauungsordnung mit einem Ja-Anteil von 66.1 zugestimmt.
«Wir wollen für die Bewohnenden etwas Kleines und Feines schaffen, einen Platz zum Verpflegen und Verweilen, einen Begegnungsort für Jung und Alt», erklärt Ulrich Buchschacher vom «Papillon»-Marketing-Fachausschuss. Der von viel Grünraum und traditionellen Bauerngehöften durchsäumte Weiler bildet das Eingangstor zu einer der grössten Wohnsiedlungen der Region. Aufbau und Belebung eines Zentrums im Entwicklungsgebiet Ried-Niederwangen in der Gemeinde Köniz liegt dem Präsidenten der «Baugesellschaft Ringstrasse AG» schon lange am Herzen. Zusammen mit den anderen Eigentümern wie der Gemeinde und den Bauträgern treibt er das Weiler-Projekt seit Jahren voran.
Wohnen und Einkaufen im PRISMA
Das Konzept: Künftig sind verschiedene Bereiche für die Neunutzungen vorgesehen (siehe Plan unten): Dazu gehört das durch die Buchschacher-Gruppe zu realisierende PRISMA-Gebäude. Dieses soll neben Lebensmittelläden und einem Gastronomieangebot auch Dienstleistungen, Gewerbe und Loftwohnungen Platz bieten. Die Gestaltung als markanter Kubus aus Leichtholz entstand aus einem Richtprojekt (Foto oben). Zusammen mit Café, Bar und Restaurant könnte der Neubau PRISMA den Marktplatz und Mittelpunkt des Weilers bzw. das Quartierzentrum bilden.
Neue Mehrfamilienhäuser und umgenutzte Bauernhöfe
Dazu kommen drei auf den Ort abgestimmte Mehrfamilienhäuser, die von der gemeinnützigen FAMBAU Genossenschaft erstellt werden.
Auch für die bestehenden Bauten bietet die Überbauungsordnung ortsverträgliche Erneuerungsmöglichkeiten (z.B. Umgestaltung zu Wohnungen und Ateliers bzw. zu Räumen für Kleingewerbe, Hofläden etc.). In einem der ehemaligen Bauernhäuser plant die Gemeinde Köniz, zusammen mit den Papillon-Bauträgern einen Gemeinschaftsraum für die Quartierbevölkerung zu realisieren. Weitere Ideen sind, Obstgärten, Kinderspielplätze u.a.m. in die Aussenflächen zu integrieren.
Bindeglied und Drehscheibe
«Der heute kaum mehr landwirtschaftlich genutzte Weiler soll mit neuen Nutzungsbestimmungen zum identitätsstiftenden und siedlungsverbindenden Herzstück des gesamten Rieds weiterentwickelt werden. Damit leistet er nicht nur einen Beitrag für den Ortsteil, sondern wird auch als historischer Ursprungspunkt der Besiedlung erhalten», steht im Raumplanungsbericht zur «Änderung der Überbauungsordnung (UeO) Ried Ost Teilbereich Weiler» geschrieben. So entstehe eine wichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Drehscheibe im täglichen Leben des neuen Quartiers, heisst es weiter.
Oberste Priorität kommt bei der Umsetzung dem Erhalt der unter Denkmalschutz stehenden Bauten und landwirtschaftlichen Elemente, der Wahrung des Ortsbilds und Grünraums sowie des ländlichen Charakters zu.
Überbauungsordnung vom Volk genehmigt
An der Volksabstimmung vom 28. November wurde die Vorlage mit einem Ja-Anteil von über 66 Prozent angenommen. Damit steht der Realisierung des Weiler-Ausbaus ab 2022/23 nichts mehr im Wege.
1: Neubau PRISMA, Einkauf, Dienstleistungen, Loft-Wohnungen
2: Gemeinschaftsraum, Lebenshof, Hofladen, Obstgarten etc.
3: Mittelpunkt des Weiler Ried, Kaffee, Bar, Restaurant, Marktplatz
4: Wohnen im Bauernhaus
5: Drei Neubauten für Wohnen