«Corona hat unser System gefordert»
Michael Friedli ist Leiter Bewirtschaftung bei der Berner Liegenschaftsverwalterin «Von Graffenried». Diese kümmert sich um die übergeordneten Quartierbelange wie zum Beispiel um die Betreuung der Entsorgungsstellen. Der Geschäftsführer der Papillon Verwaltungs AG äussert sich zur modernen Anlage hier und erklärt, wie die pandemie-bedingten Herausforderungen bewältigt wurden.
Wie wird die Abfallentsorgung in einer Siedlung mit 2000 Bewohnern plus Gewerbetreibenden effizient gemanagt?
Michael Friedli: Indem wir für die Entsorgung des häuslichen Kehrichts und Altpapiers im Quartier Papillon Unterflurcontainer (UFC) einsetzen. Das ist die erste unterirdische Anlage, die in der Gemeinde Köniz gebaut wurde.
Wie bewähren sich die neuen Container?
Sehr gut. Die Entsorgung über die UFC erfolgt effizient und bequem: So können die Bewohnenden rund um die Uhr ihren Abfall entsorgen und brauchen ihn nicht bis zum Abfuhrtag bei sich auf dem Balkon zu horten. Auch muss der Abwart die Container nicht mehr aus der Einstellhalle herausziehen. Stattdessen fährt der Müllwagen heran und leert diese.
Da unterirdisch, stören die Behälter zudem kaum das Orts- und Quartierbild.
Wie bzw. von wem werden die UFC’s bewirtschaftet?
Ein Liegenschaftsdienst überprüft die Anlage regelmässig und räumt dort auch bei Bedarf auf. Wöchentlich werden die Behälter von speziellen Müllwagen der Stadt Bern im Auftrag der Gemeinde Köniz geholt. All diese Abläufe und das Zusammenspiel zwischen Gemeinde, Grundeigentümern, Verwaltung, Hauswart und Mietern funktionieren normalerweise sehr gut...
Wie bzw. von wem werden die UFC’s bewirtschaftet?
Ein Liegenschaftsdienst überprüft die Anlage regelmässig und räumt dort auch bei Bedarf auf. Wöchentlich werden die Behälter von speziellen Müllwagen der Stadt Bern im Auftrag der Gemeinde Köniz geholt. All diese Abläufe und das Zusammenspiel zwischen Gemeinde, Grundeigentümern, Verwaltung, Hauswart und Mietern funktionieren normalerweise sehr gut...
Was ist Ausserordentliches geschehen?
Immer mehr Leben hält Einzug im Quartier. So gab es vor allem im «Eisvogel» letztes Jahr viele Neuzuzügler auf einmal. Dadurch fällt natürlich auch mehr Abfall an. Bis letzten Frühling konnten wir uns auf Erfahrungswerte stützen, die vorgeben, wie viele Kubikmeter pro Haushalt zur Verfügung gestellt werden müssen für die Entsorgung von Kehricht, Papier und Karton. Doch dann kam Corona. Viele Bewohnende sind zuhause geblieben und haben Ware im Internet bestellt. Doch wenn die Verpackungen nicht vorschriftsgemäss gefaltet bzw. verkleinert werden, überfordert das schnell das System. Es gab ein ziemliches Durcheinander mit Bergen von Kartons einerseits und halbleeren Containern andererseits.
Wie wurde dieses Problem gelöst, und was ist weiter geplant?
Vor allem zwei Massnahmen haben dazu geführt, dass die Entsorgung wieder funktioniert: Wir haben zusätzlich zu den bestehenden Unterflurcontainern einen oberirdischen Behälter gekauft, dieser wird nun vorübergehend für Entlastung sorgen.
Weiter haben wir die Bewohnenden mehrfach angeschrieben und so für das Problem sensibilisiert. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen dafür bedanken, dass sie sich an die Spielregeln halten. Dazu gehört auch, wenn der Container bereits voll ist, den Abfall oder den Karton ausnahmsweise die darauffolgende Woche zu entsorgen oder sperrige Gegenstände direkt zum Entsorgungshof zu bringen. Damit die Entsorgung auch dann wieder klappt, wenn der provisorische Container nicht mehr zur Verfügung steht, ist es wichtig, dass jeder mitmacht.