Feuerfalter - vielseitig und nachhaltig

Mit dem «Plusenergie-Quartier» und «2000-Watt-Areal» ausgezeichnet, gilt der Feuerfalter in der Region als Leuchtturmprojekt: Welche Kriterien gilt es für die beiden «Prädikate» einzuhalten?

Vinzenz Manser, Leiter Realisierung und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Mobimo AG, einem der drei Bauherren des Feuerfalters: Die Gebäude des Baufelds (F) werden nicht nur mit Erdsonden-Wärmepumpen und PV-Anlagen mit Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV), sondern auch mit Ladestationen für Elektromobilität und einer Hybridbauweise mit Holzfassade ausgestattet. Vom Bau über den Betrieb bis hin zur Mobilität erfüllt das Projekt höchste Anforderungen an Energieeffizienz und Ressourcen-Schonung und wurde dafür mit dem «2000-Watt-Areal» ausgezeichnet. Der Feuerfalter wird zudem das erste Plusenergie-Quartier im Kanton Bern sein. Das heisst, dass die Überbauung mehr Strom erzeugt als verbraucht.

Wieviel Energie kann am Ende gespart werden? Was passiert mit dem «überschüssigen» Strom, und wie profitieren die Bewohner*innen davon?

Gemäss unseren Berechnungen und Planungen wird die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach rund 106 Prozent der für die Haustechnik und Bewohnerschaft benötigten Energie erzeugen. Der Stromüberschuss wird dann in das Allgemeinnetz eingespeist. Die Erträge daraus werden sich positiv auf die Nebenkosten der Eigentümer- und Mieterschaft auswirken. In der Praxis kann der Mehrertrag je nach Verhalten der Nutzer*innen natürlich variieren.

Wie können die Bewohner*innen des Feuerfalters selbst aktiv zum Erreichen der Klimaneutralität beitragen?

Die künftigen Bewohner*innen können tatsächlich ohne einschränkende Verhaltensänderungen einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen leisten. Wir wissen aus Studien, dass moderne Mehrfamilienhäuser im Schnitt 44 Prozent weniger Heizwärme benötigen, wenn die Wohnungen mit 20° statt mit 23° Grad beheizt werden. Auch Lüften und Beleuchtung sind bekannte Ansatzpunkte. Es gilt: Stoss- statt Dauerlüften und Licht Ausschalten in ungenutzten Räumen.

Die Aufteilung in verschiedene Wohnvarianten mit drei Bauherren dahinter ergibt ein vielfältiges Angebot. Was gilt es zu berücksichtigen?

Die soziale Nachhaltigkeit ist uns ebenfalls wichtig, daher konzipieren wir vielfältige Wohnformen für verschiedene Ansprüche. Insgesamt entstehen 240 Wohnungen. Davon umfassen die Häuser 1 und 2 64 Eigentumswohnungen mit unterschiedlichen Grössen und Grundrissen. Die Käuferschaft kann ausgehend von drei Grundstilen den Ausbau mitgestalten. In den Häusern 3 und 4 entstehen Mietwohnungen in verschiedenen Ausbaustandards und in den Häusern 5 und 6 gemeinnützige Wohnungen. Sowohl die Miet- als auch die Stockwerkeigentums-Einheiten sind mit Balkon und/oder Loggia oder Aussensitzplatz im Hof ausgestattet.

Wie sind die Wohnungen konzipiert?

Die Eigentumswohnungen haben zweieinhalb bis fünfeinhalb Zimmer. Zudem wird es Duplexwohnungen mit Galerien geben. Die Küchen sind offen, und die Nasszellen verfügen über einen Waschturm. (Die Wohnungen ab dreieinhalb Zimmer haben zwei Nasszellen.) Die Mietwohnungen sind ähnlich attraktiv, die gemeinnützigen Wohnungen etwas kleiner geschnitten.

Familien, Paare, Singles – wer soll mit den Wohnungen im Feuerfalter hauptsächlich angesprochen werden?

Der Feuerfalter ist sicher ein idealer Wohnort für Familien und Paare vor der Familiengründung sowie für Menschen, die gern naturnah wohnen. Die Überbauung ist behindertengerecht konzipiert und somit auch für Personen mit körperlichen Einschränkungen geeignet.

Welche sozialen bzw. sonstigen Leistungen sind weiter geplant?

Es sind eine Kindertagesstätte und eine Tagesschule vorgesehen. Der Quartier- und Gemeinschaftsraum wird den Mieter*innen und Wohneigentümer*innen zur Verfügung stehen. Letztere können je nach beruflicher Situation zusätzliche Home-Office-Module erwerben. Dafür sind im Erdgeschoss von Haus 1 in einem separaten Bereich fünf Räume geplant. In einzelnen Häusern besteht zudem für alle die Möglichkeit, Bastelräume oder ähnliches zu nutzen.

Wie wirkt sich diese Diversität auf das gesamte Quartier aus? Wie ergänzt so der Feuerfalter die bisherigen und kommenden Baufelder?

Der Feuerfalter wird sich als nachhaltige Überbauung in das Quartier Papillon einbetten und mit seiner grossen Wohnvielfalt die soziale Durchmischung weiter verankern. Die einzelnen Baufelder sind zudem über die sogenannten Grünfinger – den sie umgebenden Flächen – miteinander verbunden, was die Gemeinschaft unter den Bewohner*innen fördern wird. Jedes Baufeld ist in sich stimmig und eigenständig und stellt gleichzeitig einen Mehrwert für das gesamte Quartier dar. Die gegenseitige Ergänzung bzw. das gute Zusammenspiel rührt nicht zuletzt daher, dass die Eigentümer der einzelnen Baufelder koordiniert vorgehen. Ein Beispiel dafür ist das kürzlich verabschiedete Signaletik-Konzept und das übergeordnet geplante Quartierzentrum.

Angaben zum Baufeld und zum Vermarktungsstart, siehe Website:
https://www.feuerfalter-koeniz.ch/

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