Brötchen frisch vom Dorfbeck
Frühmorgens schwärmen die Lieferwagen von Schwarzenburg aus, wo der Dorfbeck seine Backwaren produziert, und bestücken damit die Läden der Umgebung – darunter der neue Standort in Niederwangen. Im Baufeld Aurora unterhält der Bäckereibetrieb seit Jahresbeginn eine so genannte Self-Checkout-Filiale.
Hier bezahlen die Kunden bargeldlos – mit einer eigenen oder ec- bzw. Kreditkarte. Das Prinzip ähnelt demjenigen vom Ruedü, der gegenüber dem Schulhaus frische Biolebensmittel in einem Holzcontainer vertreibt.
Anders als dieser wollte man die unbediente Dorfbeck-Verkaufsstelle jedoch in einem Ladenlokal einrichten. Ein Mitarbeiter (Foto) hatte schliesslich die freie Mietfläche im Parterre des Gebäudes an der Papillonallee 18 A inmitten der entstehenden Wohnsiedlung entdeckt.
«Einfach genial», findet eine Bewohnerin, die mit ihrem Enkelkind zum Einkaufen vorbeikommt. Sie lebt mit ihrer Familie im selben Gebäude und kann sich frische Brötchen gleich auf dem Weg zur Arbeit mitnehmen:
«Die Qualität der Backwaren ist sehr gut. Besonders schätze ich, dass man sich jederzeit mit Essensproviant eindecken kann – selbst am Sonntag, spontan mit Besuch und für Ausflüge.»
Schoggi-Weggli, Schinkengipfel und Spaghetti
Das Angebot konzentriert sich auf die Top-Produkte aus dem Dorfbeck-Sortiment (mit Zutaten von lokalen Lieferanten) wie Schoggi-Weggli, Schinkengipfeln, Dinkel- oder Ruchbrot. Es wird ergänzt durch Spaghetti, Pasteten und andere «klassische» Lebensmittel sowie Getränke.
Für gewöhnlich fährt der Chauffeur erstmals um 6 Uhr vor und räumt die Ware in die Regale ein. Die Filiale ist bis 22 Uhr offen, und es werden wenn nötig am Nachmittag nochmals frische Brotwaren nachgefüllt. Renato Sahli packt da und dort selbst mit an. Der Geschäftsführer des Familienbetriebs springt z.B. bei Personalausfall schon mal an einem Standort ein – und dies obwohl er meist bis 2 Uhr morgens in der Backstube steht. Mittlerweile managt der umtriebige Unternehmer 6 Verkaufsstellen mit 62 Mitarbeitern, wobei gute Fachkräfte immer gesucht sind. (Auch für Niederwangen ist ein Stelleninserat ausgehängt.)
Froh über eine Bäckerei im Quartier
Der Pilotbetrieb im Papillon läuft sehr gut. Inzwischen hat die Hauptfiliale in Oberscherli ihren Betrieb auch auf Selbstbedienung umgestellt. Eine Kundenbefragung vor rund zwei Monaten im Quartier Papillon hat ergeben, dass der Laden im Baufeld Aurora durchs Band weg positiv aufgenommen wird. «Die Bewohnenden sind glücklich, dass es hier überhaupt eine Bäckerei gibt. Ihnen gefällt das Angebot sehr gut, und das Preisleistungs-Verhältnis stimmt. Glacé werde noch gewünscht», schmunzelt Sahli.
Die Produkte werden besser genutzt als geplant bzw. kalkuliert: «Per Videoüberwachung und über das Kassensystem können wir das Verkaufsverhalten genau beobachten bzw. digital erfassen. So erhalten wir den Bedarfs-Algorythmus, um wiederum Menge und Angebot gezielt nach der Nachfrage auszurichten.»
Laufend an Bedarf anpassen
Und wie geht es weiter? «Wir lassen es erst mal so laufen, sammeln weiter Erfahrungen und optimieren regelmässig Angebot und Prozesse. So soll die Bedienung noch einfacher und besser werden. Eine Herausforderung ist es, die Produkte höchstens einmal am Tag nachzufüllen, ein weiteres Ziel, den Bedarf der Anwohnenden immer besser abzudecken.
So bedauert die befragte Bewohnerin einzig, dass die Verkaufsstelle an Feiertagen nicht in Betrieb ist. «Sobald wir entsprechendes Personal haben, können wir auch dies ermöglichen», stellt Renato Sahli in Aussicht.
Mehr zum Baufeld Aurora auf der Website: http://aurora-koeniz.ch/web/