Eine Marke, die beflügelt
Wie ist das Quartier Papillon zu seinem Namen gekommen? Und was ist rund um die Schmetterlings-Symbolik alles entstanden? Hannes Treier, Leiter Fachausschuss Marketing, erklärt die Zusammenhänge aus Marketing-Sicht. Ein Rück- und Ausblick.
«Angefangen hat alles 2013 mit dem städtebaulichen Wettbewerb für das ganze Quartier. Der Name Papillon geht zurück auf das damalige Siegerprojekt. Dieses hiess so wegen der wie zwei Schmetterlingsflügel angelegten Gestaltung der Baufelder», erzählt Hannes Treier.
Auf Antrag der Infrastrukturgenossenschaft Papillon (IGP) entschied der Gemeinderat vier Jahre später, die Erschliessungsstrasse zur Wohnüberbauung Papillonallee statt wie geplant Komturenstrasse zu nennen. Sämtliche neuen Gebäude erhielten somit diese Adresse. Darüber hinaus wurde beschlossen, jedem Baufeld den Namen eines Sommervogels zu verleihen.
Kreisel mit identitätsstiftender Skulptur
«2017 erhielt das neu entstehende Quartier Papillon ein markantes Eingangstor», schrieb die Gemeinde Köniz damals. Dann wurden der an der Landorfstrasse neu gebaute Kreisel und das im Rahmen eines Wettbewerbs realisierte Kunstwerk «Papillon» feierlich eingeweiht. Aus drei Bewerbern hatten die Gemeinde Köniz und die IGP den Zürcher Künstler Alvar Neuenschwander gewählt. «Die zwei fünf Meter hohen Kreissegmente aus weiss gestrichenem Stahlblech stehen so angeordnet auf einer kleinen Erhebung, dass sich die beiden Flügel beim Umfahren des Kreisels wie bei einem Schmetterling zu bewegen scheinen. Von da an verleiht die schlichte, aufgrund ihrer Grösse jedoch markante Skulptur dem neuen Quartier eine identitätsstiftende Wirkung», hiess es in der Medienmitteilung weiter.
Von der Göttin der Morgenröte bis zur ägyptischen Königin
In der Schweiz leben weit über 200 Schmetterlingsarten. 26 standen zur Diskussion und schliesslich wurde für jedes Papillon-Baufeld ein Name bestimmt. Auswahlkriterien waren laut Hannes Treier die Schönheit des Sommervogels oder seines Namens. Seit Baubeginn 2017 schlüpft nun Etappe für Etappe ein neuer Schmetterling und entfaltet seinen einzigartigen Charme in einem beflügelnden Lebensraum:
So heisst das erste Baufeld (E) wie der hier heimische Aurora-Falter. Mit seinen gelborangen Flügelspitzen steht er für die römische Göttin der Morgenröte. Mit einer Flügelspannweite von 70 bis 75 Millimetern gilt der bläulich schimmernde und mit markanten weissen Tupfen gefärbte Eisvogel als einer der größten Tagfalter. Er diente als Inspiration für das zweite Baufeld (A). Der erhabene Monarch mit seinem schwarzen Körper und den leuchtend orangen Flügeln stand für das Baufeld (B) Pate. Und mit kräftig orangerot gefärbten Flügeloberseiten geht der Feuerfalter als nächstes Baufeld (F) an den Start. Ihm folgen die gelb-orange geflügelte Kleopatra (Baufeld C) – in Anlehnung an die berühmte ägyptische Königin – sowie Heliconius, Apollo und Pallidana.
Strahlkraft über den Raum Bern hinaus
Einhergehend mit der Namensgebung und abgeleitet aus der Schmetterlings-Symbolik entwarf eine Agentur ein ansprechendes Logo, entwickelte daraus das Erscheinungsbild und gestaltete eine Website, Infotafeln u.a.m. «Mittlerweile ist daraus eine nachhaltige Marke entstanden, dank der Papillon als attraktiver Wohnraum eine Strahlkraft über die Region Bern hinaus erlangt hat», betont Hannes Treier. Und mit den geplanten Signaletik-Massnahmen werden die Schmetterlingsnamen der Baufelder mit eingesetzt werden, um die Orientierung und Identifikation im und mit dem Quartier weiter zu stärken.
Vielfalt von Flora, Fauna und Schmetterlingen fördern
Im Grünen gelegen, trägt auch das Quartier Papillon mit verschiedenen einheimischen Pflanzen und Tieren zur Artenvielfalt (Biodiversität) und somit zur Nachhaltigkeit bei. Für eine vielfältige Flora und Fauna bieten beispielsweise die Allmend und die grossen Grünräume zwischen den Baufeldern den nötigen Lebensraum. Hier soll das Zusammenspiel zwischen Natur und Mensch gefördert werden. Und vielleicht gelingt es so, auch mehr Schmetterlingsarten im Papillon anzusiedeln…